Omans Hauptstadt
Das historische Muscat ist heute ein Stadtviertel der Region Muscat im Sultanat von Oman, in der fast 650000 Einwohner leben. Der Großraum erstreckt sich auf einer Länge von mehr als 60 Kilometern entlang der Küste, von Seeb im Norden bis zum Dorf Al Bustan ganz im Süden. In den Stadtteilen Shatti Al Qurm und Al Khuwair verschmelzen moderne Architektur und traditionelle arabische Stilelemente in harmonischem Einklang miteinander. Hier befinden sich auch die meisten diplomatischen Vertretungen und Ministerien.
Moderne Einkaufszentren findet man inzwischen in allen Teilen der Stadt. In Al Qurm befindet sich auch ein ausgedehntes Mangrovenschutzgebiet. Anschließend an das Banken- und Geschäftsviertel Ruwi findet man das Hafenviertel Muttrah, wo ein lebendiger Fisch- und Gemüsemarkt und der traditionelle Souk zu einem Besuch einladen oder eine Dhaufahrt unternommen werden kann. Über eine Passstrasse erreicht man Alt-Muscat mit dem Al Alam Palast, alten Kaufmannshäusern und den beiden Festungen Jalali und Mirani, die aus der portugiesischen Besatzungszeit im 16. Jahrhundert stammen und den natürlichen Hafen bewachen.
Die Ursprünge
Die Stadtgeschichte von Muscat, alternativ auch Maskat geschrieben, reicht bis ins zweite Jahrtausend vor Christus und in das sagenhafte Reich Magan zurück. Als wichtiger Handelsplatz zwischen Mesopotamien und dem Indus-Tal, besonders durch den Handel mit Kupfer und Perlen erlangte die Region Wohlstand und Reichtum, der erst mit dem Einfall der Perser um 500 v.Chr. ein Ende fand. Mehr als 1000 Jahre sollten die persischen Dynastien die Küsten des Nordomans beherrschen, bevor mit der Verbreitung des Islam im Jahre 630 auch die Vertreibung der Perser einherging. In den folgenden Jahrhunderten entwickelten sich südlich von Muscat die Stadt Qalhat und im Norden Sohar zu bedeutenden Hafenstädten der Region im Seehandel mit China, Indien und Ostafrika, während Muscat zunehmend an Bedeutung verlor.
Von der portugiesischen Besatzung bis in die Moderne
1507 landeten die Portugiesen in Muscat. Die europäischen Seefahrer verwüsteten Teile Muscats und Sohars; Qalhat wurde fast vollständig zerstört. Während der folgenden 150 Jahre kontrollierten sie die Küste Nordomans, während sich die Omaner und der Sultan ins Landesinnere zurückzogen. Im Jahr 1779 wurde Muscat anstelle Rustaqs Hauptstadt und konnte sich als Regierungssitz in der Folgezeit behaupten.
Der Seehafen erlangte überregionale Bedeutung und am Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt mit einer Festungsmauer versehen, von der Teile bis heute erhalten sind. Muscat kontrollierte allerdings nur einen Teil des Landes, da durch ständige Querelen und politische Streitigkeiten seit dem späten 18. Jahrhundert ein Sultanat an der Küste und ein Imamat im Landesinneren existierten. Nach der Beendigung des Imamats infolge eines Bürgerkrieges, regierte ab 1957 Sultan Taimur das Land von Salalah aus. Unumstrittene Hauptstadt ist Muscat erst seit der Amtsübernahme des aktuell regierenden Sultans, Qabus, im Jahr 1970. Das heutige Muscat mit seiner ausgezeichneten Infrastruktur, modernen Krankenhäusern und Bildungseinrichtungen ist ein Ergebnis der weitsichtigen Politik des Sultans, der die Einnahmen aus der Erdölförderung klug zu investieren wusste.
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